Mit dem Berliner Rapper und Graffitisprüher LUVRE47 sprechen wir in dieser Podcast Episode mal wieder über die Verbindung zwischen Graffiti und Rap, und über druckvolle Tracks um seine Herkunft – die Gropiusstadt im Süden Neuköllns. LUVRE47 hat eine interessante Vergangenheit als Writer und Teil der COA CREW, steht für modernen Straßenrap und er bietet feinsinnige, reflektierte Straßenlyrik, deren Härte in der Detailtreue liegt. Im vergangenen Februar veröffentlichte LUVRE47 nach fünf EPs sein lang erwartetes Debütalbum „HERZ“ und seinen zweiten Longplayer „1000 Nächte“. Viele seiner Tracks haben bereits die Eine-Million-Marke bei Spotify gecrasht, etwa die inhaltlich bestechend realistische Single „Nix is gut“, die ihn mit inzwischen über drei Millionen Streams erstmals auf die deutschlandweite Karte der bedeutendsten MCs ungeschälter Straßenlyrik hob; selbst ein Freestyle aus der U7 – die Bahn, die einen nach Gropiusstadt bringt – zählt schon 2,5 Millionen Plays. Von dem Talent des Rappers zeigte sich auch Felix Lobrecht beeindruckt, nicht umsonst spielt LUVRE47 eine tragende Rolle im Kinofilm „Sonne und Beton“, zu dem er auch den Soundtrack beigesteuert hat. Im November 2023 folgt eine große Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz: Zwischen dem 2. und 25. November gastiert LUVRE47 in Hamburg, Frankfurt, Zürich, Hannover, Rostock, Leipzig, Nürnberg, München, Wien, Saarbrücken, Köln sowie Berlin.
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ILOVEGRAFFITI.DE
PODCAST #081 – Graffiti Kunstsammler RIK REINKING – WOODS ART INSTITUTE Hamburg [DEUTSCH]
In unserem Podcast waren schon die verschiedensten Akteure zu Gast: Writer, Menschen die Graffiti als kulturelle und künstlerische Bewegung verstehen und auf unterschiedliche Weise dokumentieren, Strafverteidiger oder Galeristen. Ein Name der schon sehr lange auf der Gästeliste steht ist Rik Reinking. Seit unseren ersten ILOVEGRAFFITI.DE Beiträgen im März 2008 haben wir den obsessiven Kunstsammler immer wieder erwähnt. Entweder im Rahmen von Ausstellungen im Bremer Weserburg Museum oder seiner kuratorischen Arbeit mit Graffitikünstlern wie Daim, Akim, Banksy, Boxi, Mark Jenkins, Daniel Man, Miss Van, Obey, Os Gémeos, Mirko “Daim” Reisser, Swoon, Tilt, Zezão oder Zev. Rik Reinking ist Kunstkritiker, -händler und -sammler. Er schreibt Bücher über Kunst und kauft Kunst – für andere und vor allem für sich. Und Rik ist ein Pionier, der in Graffiti schon sehr früh eine künstlerische Wertigkeit erkannt hat. Seine Sammlung besteht mittlerweile aus so vielen Werken, dass er keine genaue Zahl nennen kann. Fest steht jedenfalls, dass die Sammlung locker eigene Ausstellungen füllt: “Die Kunst gestaltet meinen Alltag – soll heißen, ich verbringe die meiste Zeit des Tages mit Kunst. Ich umgebe mich also mit ihr, aber nicht nur in einem dekorativen Sinne.” Wie denn? So stellen wir Rik die Frage warum er nicht zwischen High und Low Art unterscheidet, welche Chancen Graffiti Künstlerinnen und Künstler heute haben und worüber man sich Gedanken macht, wenn der Kontext ein völlig anderer ist. Seine Erfahrungen als „Macher“, Anstifter, Begleiter und Vermittler in Sachen Kunst geben dabei sehr interessante Antworten aus einer Welt, die uns teilweise noch völlig fremd ist. Im Gespräch blicken wir zurück in die Jahre 2000 bis 2002 und das Ausstellungsformat URBAN DISCIPLINE der Künstlergemeinschaft GETTING UP Hamburg, um zu verstehen warum dieses Projekt eine wichtige Rolle für die Arbeit von Rik Reinking gespielt hat. Wieviel weiß die heutige Kunstwelt über Graffiti und warum wird diese Strömung zuerst mit Banksy oder Schmierereien in den Straßen assoziiert? Ist das alles ein großes Missverständnis? Wie gehen die Künstlerinnen und Künstler damit um, und warum verhindern ästhetische Klischees, dass Stylewriting keine ernsthafte Unterstützung aus der Welt der Galerien und Museen erfährt? Darüber spricht René mit Rik Reinking in dieser knapp einstündigen ILOVEGRAFFITI.DE Podcast Episode, aufgenommen auf dem Gelände des WAI (WOODS ART INSTITUTE) im Südosten von Hamburg. Hier hat er nach langer Suche den passenden Ort für seine Sammlung gefunden und erfüllt sich auf einem riesigen Parkgelände mit zahlreichen alten Gebäuden und einer 2014 geschlossenen Schule seinen Traum. Mit Arbeiten von MOSES&TAPS, Markus “Wow123” Genesius, Banksy oder Mark Jenkins sind vor einigen Wochen erste Teile der Sammlung in das einstige Schulgebäude eingezogen, ein sehr schöner Backsteinbau mit einem Glasgang um einen viereckigen Platz, von dem zahlreiche große Räume mit etwa sieben Meter hohen Fensterfronten zum Park abgehen – die ehemaligen Klassenräume. In der YouTube Version findet ihr einige Fotos aus dem WAI und Arbeiten aus seiner Sammlung. Weitere Fotos bei uns auf http://ilovegraffiti.de Am Ende der Episode wird eine große Ausstellung mit Mirko “Daim” Reisser erwähnt, über die wir in Zukunft berichten und zu einem späteren Zeitpunkt im Detail ankündigen werden!
PODCAST #080 – Graffiti aus Altona – GOLDEN GREEN – BTN.UB.13ERS [DEUTSCH]
In dieser ILG Podcast Episode 080 treffen wir – fast auf den Tag genau zehn Jahre später – Moritz aka GREEN wieder, natürlich in Altona. Seit unserer 5MINUTES Episode (https://www.youtube.com/watch?v=5SmUQf1wVrM) mit dem Hamburger Graffiti Künstler im Jahr 2013 ist sehr viel passiert und diese Zeit lassen wir im Gespräch Revue passieren. Wir steigen allerdings sehr viel früher ein, Anfang der Neunziger Jahre, als Moritz seine ersten Bilder sprüht und sich später zu einem sehr guten Graffiti Writer entwickelt der weit über die Hamburger Grenzen hinaus Impulse setzen wird. Wir sprechen über die Ausstellung EINE STADT WIRD BUNT, die Neunziger Jahre, seinen alten Namen AIDS, die BTN Crew und 13ERS, seine Zeit mit den ULTRABOYS, Hip Hop, stilistische Entwicklungen und natürlich seine Arbeiten im Atelier. Die beschreibt die Hamburger Affenfaust Galerie vor zwei Jahren noch so: “Moritz Green aka Golden Green lebt und arbeitet in Hamburg. Er ist international für seine unverwechselbare Graffitiästhetik bekannt und ist Mitglied der er europäischen Crew Ultraboyz. Von 2004 bis 2008 studierte Green Grafikdesign. Golden Green verschlüsselt die genretypischen Stilelemente zu einer eigenen Ausdrucksform – ein retro-futuristisches Universum voller surrealer Gestalten, clever konstruierten Buchstaben und flackernde Formen in leuchtenden Pastelfarben. Neben seiner Leidenschaft für’s bomben arbeitet er auch in den Bereichen Print, Malerei und Papierschnitt. Seine Kunst jenseits von Graffiti enthüllt eine hintergründigere, besinnlichere Seite und vervollständigt das Bild des vielseitigen Künstlers.” Über all das sprechen wir in dieser Episode und empfehlen wie immer die Foto Galerie auf http://ilovegraffiti.de oder die bebilderte Youtube Version des Podcast.
PODCAST #079 – Graffiti Writer NEON – Von MÜNCHEN nach NEW YORK – Artist Talk [DEUTSCH]
Die MUNICH GRAFFITI LIBRARY hat im Rahmen von “40 Jahre Graffiti in München” den Graffiti Writer NEON zu einer weiteren Geschichtsstunde in seine alte Heimat eingeladen, moderiert wurde das Gespräch am Abend des 25.02.2023 wieder von unserem Podcast Host René Der Name NEON fällt seit Mitte der Achtziger Jahre immer wieder wenn es um Münchner Stylewriting geht. Jahrzehnte lang in Berlin lebend, war »The Stone Age Kid« mitbeteiligt an einigen heute noch legendären Aktionen. Beispielsweise mit JACK (CES53) aus Holland, mit dem er mehrere Wholetrains und Wholecars in der Hauptstadt gemalt hat. NEON war auch derjenige welcher mit Don M Zaza – eher aus einem Zufall heraus – 1986 die erste Berliner U-Bahn besprüht hat. Und er war der erste Deutsche, der 1988 in New York Subways gemalt hat. Über all diese spannenden kultur-historischen Punkte und seine ersten Jahre in München hat NEON an diesem Abend einen 45minütigen Vortrag mit Begleitmaterial wie Fotos und Videos gehalten, an dem dieses einstündige Gespräch für unsere ILG Podcast Episode 079 anknüpft. Wir sprechen ausserdem über die Frage, wie Ballett-Tanz und sein Graffiti Lifestyle damals zusammengepasst haben, Inspiration und den Einfluss von SENTO, die ungebrochene Liebe und Leidenschaft für Graffiti Writing, kritische Einstellungen gegenüber Hip Hop, Kunst aus Beton, Kuba und den Senegal. Wir wünschen euch viel Spass beim Hören und empfehlen natürlich einen Blick auf unsere Website (https://www.ilovegraffiti.de) wo wir eine zum Podcast passende Foto Galerie für euch hochgeladen haben.
PODCAST #078 – Graffiti in NEW YORK 1982-1983 – Im Gespräch mit THOMAS CHRIST & THIERRY FURGER (CH) [DEUTSCH]
1983 veröffentlichte der Schweizer Fotograf Thomas Christ ein kleines Buch mit dem Titel SUBWAY GRAFFITI, mit einer Auswahl von Aufnahmen, die er zwischen ’82 und ’83 in New York City gemacht hat. Nur wenig später folgte das Buch URBAN GRAFFITI, mit vielen. Arbeiten von Keith Haring oder Richard Hambleton aka the Shadowman. Thomas hat also nicht nur den Höhepunkt der Subway Graffiti Ära in New York mit seiner Kamera dokumentieren können sondern war auch in den Geburtsstunden der heute allgegenwärtigen Street Art live dabei. Beides passierte gleichzeitig und entwickelte sich Anfang der Achtziger Jahre mehr oder weniger parallel. Fast 40 Jahre später wird Thomas Christ vom Graffitiwriter, Künstler und Buchautor Thierry Furger aus Zürich kontaktiert. Der wollte wissen ob es neben den Fotos im SUBWAY GRAFFITI Buch noch weitere Aufnahmen aus der goldenen. Zeit in New York gibt. So ist das neue Buch „Instant Recognition“ entstanden und vor kurzem erschienen, vielleicht das beste Buch über New York Graffiti seit Jahrzehnten. Thierry Furger und Rémi Jaccard haben das Buch zusammen mit dem 1953 geborenen Thomas Christ kuratiert und ausgearbeitet. Was sie dabei fanden, ist aus heutiger Sicht der Graffiti-Geschichte pures Gold: Im Christ-Archiv entdeckten sie neben den 130 bekannten Fotos fast 200 nie zuvor veröffentlichte Aufnahmen. Neben seltenen Fotos von Zügen zeigt das Buch Insides, Hall of Fame, Stadtansichten, Sketche und Possefotos, die einen authentischen New York City 1980er-Jahre-Flair transportieren. Ausserdem werden auf 100 Seiten Arbeiten von Richard Hambleton und Keith Haring als Urban Graffiti Kapitel gezeigt. Darüber hinaus ist das 400-seitige Buch vollgepackt mit Texten, Interviews und Erfahrungen des Fotografen, Gesprächen mit Haring und Hambleton, einem Blackbook-Kapitel, Briefen, Zeitungsausschnitten und einem Interview mit Thomas Christ aus dem Jahr 2021. Über Thomas` Zeit in New York 1982 und 1983 sowie das neue Buch haben wir mit dem Fotografen und Kunsthistoriker in dieser Episode sprechen können! Ausserdem ist Thierry Furger dabei, einer der Herausgeber! Eine Bildergalerie zum Podcast mit Buch Preview und Shop Info findet ihr wie immer auf unserer Website http://ilovegraffiti.de