• ZENTRALHALTESTELLE CHEMNITZ

    PODCAST #13 – Hakke, splash! und Catering nach Maß – Im Gespräch mit Mirko „Chaot“ Roßner

    Für diesen Podcast habe ich mich am Freitag Abend mit Mirko Roßner von der GOODLIVE GmbH auf ein zwei Gläser Wein getroffen. Mirko ist ein Chemnitzer Unternehmer, Geschäftsführer der Gastrobüro GmbH & Co KG und Gründungsmitglied des splash! Festivals, welches bekanntlich 1998 im Kraftwerk an der Zwickauer Straße erstmals stattfand, später am Stausee Oberrabenstein bis zu 35.000 Besucher angezogen hat und heute auf Ferropolis in Sachsen-Anhalt zu Hause ist.

    Ich kenne Mirko bereits seit vielen Jahren, das kann man im Gespräch auch immer wieder hören. Wir sind beide Autodidakten, so wie es für (damals) junge Chemnitzer*innen üblich war, wenn man etwas bewegen wollte. Mir fällt eigentlich kaum jemand ein, der „Learning by Doing“ – besonders in den ersten Jahren – derartig konsequent gelebt hat, mit allen Risiken, Erfolgen und auch Fehlern die mit großen Ideen und Zielen einhergehen.

    Los ging es an einem lauen Frühlingsabend im Jahr 1994, als drei junge Leute in einem Hinterhof in Chemnitz HAKKE Media gründen, einer davon war Mirko. Spitzname „Chaot“. So rufen ihn heute noch Freunde und Kollegen. Dann kam im Frühjahr 1998 die Idee ein Festival zu organisieren, welches sich später zu Mirko´s Schlüsselprojekt entwickeln sollte. Sein „Baby“ wie er es heute noch nennt. Als splash! Entertainment AG und zusammen mit dem PHLATLINE Team folgten zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungsreihen in Chemnitz (bspw die TRINITY) bis sich Mirko und sein Team dann im Jahr 2006 aus der Freien Chemnitzer Kulturszene zurückgezogen haben, allerdings heute noch vom Kaßberg aus operieren. Mit über 30 Mitarbeitern am Standort Chemnitz und einer spannenden Geschäftsidee, die sich durchgesetzt hat und auf viele Jahre Festivalerfahrung basiert.

    Darüber sprechen wir in dieser Podcast Episode. Ausserdem unterhalten wir uns über #WirSindMehr, natürlich auch Covid19 und vieles mehr.

    PODCAST #12 – Notorisch Autodidaktisch – Im Gespräch mit Jan Kummer

    Jan Kummer gehört zum unverzichtbaren Personal einer lebendigen Kunstszene: originär und in zahlreichen kulturellen Sparten zu Hause. Er lebt in der Einsicht, dass die althergebrachten, eingefahrenen Lebensläufe, die sich aus Unbeweglichkeit doch viele Zeitgenossen wünschen, nicht mehr funktionieren. Und: Jan Kummer ist quasi die Blaupause des für die Chemnitzer Kunstszene so typischen Allrounders, ein notorischer Autodidakt, was heute gar nicht mehr so selten ist in der Stadt der Moderne. Das ist auch einer der Gründe warum dieser Podcast eine dezente Überlänge hat. In der Vorbereitung auf dieses Gespräch habe ich mir dann schnell die Frage gestellt, mit wem ich da im unterschätzten Chemnitzer Stadtteil Bernsdorf eigentlich sprechen werde. Vielleicht mit dem Schauspieler Jan Kummer, dem Kolumnisten, dem Ex-Musiker und Ex-Mitglied der AG Geige, dem Ex-Club Betreiber und Ladenbesitzer? Oder dem bildenden Künstler? Die Vorbereitung ist mir nicht leicht gefallen, weil schnell klar war dass ich, beziehungsweise wir wahrscheinlich ein kleines Zeitproblem bekommen werden.

    „Zunächst in der Stadthalle, beim Fernsehen und am Karl-Marx-Städter Schauspielhaus in verschiedenen Jobs tätig, gründet er mit gleichgesinnten schrägen Typen der städtischen Szene die Performance-Band AG Geige, die ohne Zweifel zu den wenigen „anderen Bands“ in der DDR zählt und schnell den immer von den Akteuren erwünschten Kultstatus erreicht. Die „Arbeitsgemeinschaft Geige“ löst sich schließlich 1993 überraschend auf. Kummer hat längst das KIOX gegründet, zunächst ein alternativer Plattenladen, dessen Profil später mit Mode und Second Hand in einem Hinterhofhaus im Chemnitzer Stadtteil Sonnenberg Erweiterung findet. 1999 wechselt er wieder das Metier und widmet sich nun vorrangig der Hinterglasmalerei, auch Eglomisierung genannt. Nebenbei kümmert er sich um das Programm des Chemnitzer Klubs Atomino, der längst einen deutschlandweiten Status aufweist und dessen Leitung er inzwischen in jüngere Hände gelegt hat. Seine Konzentration auf die Kunst hat sich gelohnt, er darf sich zu den wenigen Malern in Sachsen rechnen, die einen eigenen Stil gefunden haben und das will etwas heißen.“ (Reconnaissance Interview Mag)

    Jan Kummer ist vor allem hier in seiner Heimatstadt aktiv, das war schon immer so. Vor der Wende in Karl Marx Stadt und die dreißig Jahre nach dem Ende der DDR bis heute. Jede Epoche aus Jan´s Schaffen und Wirken bietet stundenlangen Gesprächsstoff, mein Podcast hat aber nur diese eine Stunde. Und weil mich persönlich sehr interessiert, wie man als multipler Künstler vor der politischen Wende 1989 wirken konnte, steigen wir auch mit diesem Thema ein, und überziehen hier gleich mal um einige Minuten. Wir sprechen über eben diese AG Geige, weil Jan Mitglied dieser Band war, welche sich 1986 in Karl-Marx-Stadt gegründet hat und bis 1993 bestand. „AG“ bedeutete „Arbeitsgemeinschaft“ und sollte damals eine ironische Überspitzung der in der DDR allgemein geforderten kulturell-künstlerischen Massenbetätigung darstellen. Ironie spielt und spielte sowieso schon immer eine große Rolle im Leben des Jan Kummer. Warum das so war und ist, wird mir im Laufe des Gesprächs immer wieder deutlich. Ausserdem sprechen wir natürlich über den Maler Jan Kummer, eine sehr kreative Familie mit Kindern die heute in den Bands BLOND und KRAFTKLUB spielen, Chemnitzer Galerien, die Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025, Bingo in Brüssel, die Public Art Ausstellung „Gegenwarten“ und gezwungenermaßen ein ganz klein wenig über Corona.

    PODCAST #11 – Kuckuck aus der Asche – Schlossteich Talk mit Nadine Rothe vom Kulturbündnis Hand in Hand

    Die Kommunkationsdesignerin, Illustratorin und begnadete Grafikerin Nadine Rothe stand schon vor dem Zentralhaltestelle Podcast Start ganz oben auf meiner Wunschliste. Vorherige Gesprächspartner wie Frank Schönfeld oder Hendrik Hadlich hatten ebenfalls darauf hingewiesen, dass ich mich doch mal mit der Initiatorin des Wolkenkuckucksheim Festivals unterhalten sollte. Nadine ist ausserdem im Vorstand von Hand in Hand, einem Chemnitzer Kulturbündnis, dass 2018 gegründet wurde und momentan als Interessengemeinschaft der Chemnitzer Subkultur solidarische Konzepte für die kriselnde freie Szene der Stadt entwickelt hat. Nadine ist ausserdem Mitglied im Chemnitz2025 Programmrat, hat an Festivals wie dem „MS Beat“ und Veranstaltungsreihen wie „Aufstand der Geschichten“ mitgearbeitet. Ausserdem sprechen wir über den Stay Home Club, das Scheitern und Erfolge feiern als Kulturschaffende/r in Chemnitz, ein in kultureller Hinsicht sehr spannendes Chemnitzer Wochenende (Gegenwarten/Begehungen), Zustände und Folgen der Corona Krise plus Einiges mehr.

    Das spannende Gespräch haben wir direkt am Ufer des Schlossteichs geführt, wie man am plätschernden Wasser und anderen Geräuschen erkennen kann, Ich hoffe die Tonqualität hält euch nicht davon ab, den Podcast bis zum Ende zu hören, es lohnt sich auf jeden Fall denke ich.

    In diesem Sinne viel Spass mit Nadine Rothe und mir im Podcast Nummero 011, bis zum nächsten Mal!

    PODCAST #10 – Fahrradkino & Reichweitenangst – Im Gespräch mit Maria Kreußlein

    Maria Kreußlein ist Verkehrspsychologin an der Technischen Universität Chemnitz, Mitarbeiterin der Forschergruppe AAP (Allg. & Arbeitspsychologie), als Mitglied im ADFC leidenschaftliche Fahrradfahrerin und Unterstützerin der Chemnitzer Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025.

    Erstmals getroffen habe ich Maria vor einigen Tagen im Rahmen der Chemnitz 2025 „Playground“ Workshops in der Spinnerei, wo wir uns kurz über Infrastruktur und Fahrradwege unterhalten haben. Und weil das Thema wahrscheinlich viele Hörer interessiert und sicherlich spannend finden, habe ich sie gefragt ob wir dazu mal einen Podcast aufnehmen wollen. Sie hat zugesagt und so haben wir uns auf einem Parkhausdach in Uni-Nähe getroffen und einfach mal losgelegt. Mein Hintergrundwissen zur Verkehrspsychologie und umweltschonender Mobilität ist zwar eher begrenzt, aber ich mache die Podcasts ja unter Anderem auch um hier und da noch etwas lernen zu können.

    Wer also wie ich wissen möchte, ob Chemnitz sich bereits auf dem Weg befindet, irgendwann mal eine Fahrradstadt zu werden, wie es um urbanes Mobilitätsbewusstsein in der Stadt oder die Infrastruktur für Elektromobilität in der Stadt steht oder wie ihr Fahrradkino Projekt funktioniert, hört einfach mal rein! Maria hat dazu einige interessante Antworten und es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich dieses Thema im Podcast anschneide.

    PODCAST #09 – Bordsteinlobby Chemnitz – Im Gespräch mit Lisa vom STAUNT Festival

    Für diesen Podcast habe ich mich mit Lisa vom Bordsteinlobby e.V. getroffen. Entstanden ist der Chemnitzer Verein 2018 aus der Ambition, eine Netzwerkplattform für niederschwelligen Kontakt der städtischen Bevölkerung mit den lokalen Kulturinstitutionen zu ermöglichen und deren Kooperation untereinander. Die Arbeit ist eine Reaktion und versuchte Antwort auf die starke Dezentralität der freien Szene der Stadt Chemnitz und die damit einhergehende Hürde der Teilhabe und Teilgabe am gestalterischen-partizipativen Mitwirken und Erleben des urbanen Raums. 

    Der Verein verfolgt den Zweck, die Generationen im städtischen Gebiet über Kulturarbeit zusammenzuführen, Stadtteile durch Zugänglichkeit erlebbar zu machen und Perspektiven für das eigene Handeln und den eigenen Lebensraum zu öffnen Genau dafür steht das Projekt STAUNT Festival (29.08.2020-06.09.2020, Chemnitz)!

    Über das STAUNT Festival, den Bordsteinlobby e.V. und natürlich die freie Kultur in Chemnitz habe ich mich mit Lisa in der Gartensparte Morgensonne unterhalten!