Für diesen Podcast habe ich mich mit dem Kulturmanager Stefan Schmidtke* unterhalten, der zum 1. Dezember 2021 seine Arbeit an der Spitze der Kulturhauptstadt 2025 GmbH aufgenommen hat, im Amt des Programmdirektors und Geschäftsführers. Es sei bereits eine gigantische Vorarbeit geleistet worden und die Kulturhauptstadt ist auf einem sehr guten Weg, konstatiert Stefan Schmidtke selbst: „Das ist eines der größten deutschen Kulturprojekte der kommenden Jahre und eine Kulturhauptstadt, die sich nicht als Touristeneinkaufszentrum versteht.“ Die Kulturhauptstadt 2025 steht vor großen Aufgaben und Erwartungen. Eine Chance, die die Stadt nutzen will und sogar muss.
Chemnitz wird 2025 nach West-Berlin, Weimar und Essen mit dem Ruhrgebiet die vierte Europäische Kulturhauptstadt aus Deutschland sein. Im selben Jahr wird auch Nova Gorica in Slowenien den Titel tragen. Das Motto des Kulturhauptstadtprogramms in Chemnitz steht unter dem Titel „C the Unseen“. Zu den Vorhaben gehören ein kreativer Hub im virtuellen Raum, eine Parade der Apfelbäume, ein Kulturpfad „Purple Path“ durch das Umland, ein Projekt zu Garagen als versteckte kreative Orte und vieles mehr. Mit dem Bid Book liegt bereits ein konkreter Programmvorschlag vor, den man jetzt in die Realität umsetzen möchte. Hinzu kommen viele weitere ambitionierte Projektvorschläge, die entweder gerade eingereicht werden oder ab Sommer 2022 eingereicht werden können. Ich wollte von Stefan Schmidtke wissen, wie die Kulturhauptstadt 2025 GmbH in diesem Jahr vorgehen wird, um das große Ziel zu erreichen. Bevor wir aber darüber sprechen, wie aus Chemnitz eine Kreativ-Hochburg werden kann, hat mich interessiert wie es den 52-Jährigen mit sächsischen Wurzeln zurück in diese Region verschlagen hat und warum er die Aufgabe so spannend findet.
*Stefan Schmidtke wurde 1968 in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) geboren und hat in Moskau Regie studiert. Er war den Angaben zufolge Programmdirektor des Festivals Theater der Welt in Düsseldorf, Schauspielchef der Wiener Festwochen und hat die Programmabteilung der Kulturhauptstadt Tallinn 2011 aufgebaut. Bis 2018 hat er den Bereich Programm und Veranstaltungen am Berliner Humboldt Forum geleitet